Auch in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede wird geeigneten weiblichen und männlichen Strafgefangenen die Möglichkeit geboten, an einer beruflichen Förderungsmaßnahme teilzunehmen. Das Resozialisierungsziel und die damit verbundene Integration in das Erwerbsleben wird dadurch wesentlich erleichtert bzw. erst ermöglicht.

Besondere Bedeutung erlangt die Arbeit dieser Abteilung vor dem Hintergrund, dass rund 2/3 aller erwachsenen männlichen und weiblichen Strafgefangenen keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.

Berufliche Qualifikation den Gefangenen während des Vollzuges zu vermitteln, kann in doppelter Hinsicht ein Stück Resozialisierung bedeuten:

  • fachliche Qualifizierung verbessert enorm die Aussichten auf eine erfolgreiche Arbeitsplatzvermittlung

  • wichtige Sozialisierungsfunktionen werden durch berufliche Bildung gefördert. Den Gefangenen werden Fähigkeiten wie Leistungsbereitschaft, Durchhaltevermögen und Aktivität abverlangt, die sie im künftigen Leben befähigen, schwierige Lebensabschnitte und Konfliktsituationen besser zu meistern. Das Fehlen von Leistungs- und Erfolgserlebnissen ist oftmals ursächlich für Kriminalität.

Die JVA Bielefeld-Brackwede ist selbst Ausbildungsanstalt für erwachsene weibliche und männliche Strafgefangene. Seit 1989 wird die Ausbildung zur Köchin und Restaurantfachfrau angeboten und durchgeführt. Die Maßnahme dauert bis zu 24 Monaten und endet mit der Prüfung vor der IHK. Bei einer auch möglichen Teilausbildung in diesen Berufssparten bekommen die Frauen eine Teilnahmebescheinigung des Berufsfortbildungswerks des DGB.

Diese Ausbildung für die männlichen Inhaftierten wird seit dem 01.02.2009 angeboten. Als Abschlussmöglichkeiten stehen die bereits erwähnten Qualifikationen zur Verfügung.

Alle anderen beruflichen Ausbildungen werden je nach vollzuglicher Eignung in offenen oder geschlossenen Ausbildungsanstalten wie Bochum-Langendreer (offener Vollzug) oder Geldern (geschlossener Vollzug) der Justiz durchgeführt. Die Vielfalt der angebotenen Maßnahmen ist enorm. Deswegen ist eine individuell auf die Eignung und Befähigung abgestimmte Beratung des Bewerbers dringend erforderlich. Diese Aufgabe nimmt in der JVA Bielefeld-Brackwede der Koordinator für berufliche Aus- und Weiterbildung in Zusammenarbeit mit der zuständigen Agentur für Arbeit wahr.